04.02.2018: HSG Rottluff/Lok Chemnitz - SV Lok Leipzig-Mitte 27:28 (10:15)

Mit dem Heimspiel gegen den SV Lok Leipzig-Mitte endete die erste Spielphase des neuen Jahres. Nach einem Untentschieden, zwei Siegen und einer Niederlage sollte es zu Hause einen weitere Schritt in Richtung Mittelfeld gehen und der Abstand zu den unteren Ränge weiter ausgebaut werden. Personell war bis auf Matti Schott alles am Start, die fehlenden Spieler der Vorwoche zeigten sich gut regeneriert und das Training unter der Woche machte Hoffnung auf ein gutes Spiel.

Mit Spielbeginn zeigte sich, dass beide Teams heute gewillt waren, alles zu geben. Verbissen wurde um jeden Ball gekämpft und beide Mannschaften schenkten sich nichts. Zwar erwischten wir den besseren Start, führten mit 4:2 und 5:3 aber die Gäste konnten diesen Vorsprung auch schnell wieder ausgleichen. Das einzige Manko war, wie bereits in der Vorwoche, die Chancenverwertung. Zu oft wurden Chancen zu wenig ausgespielt, der Torabschluss schon ein, zwei Pässe zu früh gesucht und zu oft scheiterte man dann an der Abwehr bzw am Torhüter der Gegner. Die Abwehr arbeitete gut. Wenig Zugriff bekam die Abwehr auf Stanley Otto auf Seiten der Gäste, der zu viel Freiraum erhielt und sehr oft zu Torerfolgen kam. Alles in allem blieb das Spiel bis zum 9:9 ausgeglichen. Erst ab der 20. Minute beginn der Angriffsmotor der Rottluffer richtig zu stocken, so dass die Leipziger bis zur Pause auf 10:15 davonziehen konnten.

Nun gut - diesen Rückstand hatten wir ja schon traditionell in dieser Saison fast immer zur Halbzeit. Nichts leichter als dass. Aber leider zeigte sich der SSV auch in Halbzeit zwei nicht von seiner bissigen, energischen und aufopferungsvoll kämpfenden Seite, sondern verfiel in schlechte Angewohnheiten eigentlich vergangen geblaubter Zeiten. Zu wenig Druck im Tempospiel, zu wenig Kompromisslosigkeit in allen Angriffsaktionen - der Ball lief vor der Lok-Abwehr ohne das sich klare Chancen erarbeitet werden konnten. Die Abwehr war ein Schatten ihrer selbst und arbeitete zu selten gegen den Ball, sondern nur gegen den Mann und auch das nur halbherzig. Das 12:19 in der 38. Minute ließ wirklich nichts Gutes erahnen, beim 13:22 bahnte sich gar ein Debakel an. Selbst 10 Minuten vor Spielende leuchtete noch ein 7-Tore-Rückstand auf der Anzeigetafel auf und alle Messen schienen gelesen. Doch wie so oft in unserem schönen Sport kam es doch nochmal etwas anders. Die Gäste schalteten den Hebel sehr früh auf Sparflamme und es wurde echt wieder spannend. Tor um Tor fightete sich unser Team wieder heran - 21:27, 22:27. Eine Auszeit der Lok versuchten nochmal Ordnung zu bringen, doch ohne Erfolg - 23:27, 24:27, 25:27. Erneute Auszeit, ein paar Umstellungen, doch erneut blieb die Wirkung aus - 26:27. In der 59. Minute hatten wir dann sogar die Wurfchance zum Ausgleich! Doch das 26:28 im Gegenzug war letztlich doch spielentscheidend und der nochmalige Anschluss zum Endstand von 27:28 kam zu spät. Sehr sehr schade. Zu lange geschlafen, zu spät erwacht. Über das gesamte Spiel sicher ein verdienter Sieg unserer Gäste, der Kampf der Schlussphase wäre aber zumindest einen Punkt wert gewesen.
 

Fazit: Für uns bleibt heute die bittere Erkenntnis, dass wir vor allem offensiv über 40 Minuten lang erneut weit unter unseren Möglichkeiten geblieben sind und damit die Punkte 5 und 6 in der Kategorie "unnötige Punktverluste" verbuchen dürfen. Die Lockerheit des Jahresanfangs ist jedenfalls erstmal dahin und wir tun sehr gut daran, einmal kräftig durchzuatmen und dann mit neuem Elan und neuer Kampfeslust in den letzten Saisonteil zu gehen. Es wäre frustriend sagen zu müssen "Wir können es nicht besser", aber es ist noch viel frustrierender festzustellen: "Wir können es deutlich besser, zeigen es aber zu selten". Die meisten Spiele zwischen Platz 4 und 9 entscheiden sich im Kopf und hier liegen unsere größten Defizite. Wenn wir das in den Griff bekommen, dann können und werden wir weiter nach oben schauen können. Ich bin mir sicher, dass unser junger Kader sich über die Zeit mit wachsender Erfahrung stabilisieren wird und wir dann auch dauerhaft stabil erfolgreich sein können. 

 

Für die HSG Rottluff/Lok Chemnitz spielten:

Hujer, Massow;
Hofmann, Müller (1), Majer (1), Gehring ,Koschwitz (1), Staffe (4), Wittrock (1), Weichert (3), Röber (8/4), Gruber (5), Pannwitz(3)

 

Zeitstrafen: ROT 6 min
  LOK 8 min
     
Siebenmeter: ROT 4 von 4
  LOK 3 von 3