02.09.2017: HSG Rottluff/Lok Chemnitz - SG Leipzig-Zwenkau II 28:30 (16:15)

Nach Monaten der Handballabstinenz freuten sich Mannschaft und Anhänger am vergangenen Sonntag über den Beginn der zweiten Verbandsligasaison unserer Chemnitzer Handballer. Zu Gast war mit der SG Leipzig-Zwenkau II eine junge Mannschaft, die mit einem großen Kader aus dem Vollen schöpfen konnte. Auch unsere Bank war zahlenmäßig gut besetzt. Das mit Nicolas Gruber und Phillip Röber knapp 1/3 unserer letztjährigen Verbandsligatore noch im Urlaub waren, setzte uns in die klare Außenseiterrolle. Unser Projekt "Jugend forscht" wird weiter kontinuierlich vorangetrieben. So standen mit  Felix Gehring und Jonas Pannwitz zwei letztjährige A-Jugendspieler in der Startformation und hatten gemeinsam mit Adrian Majer, ebenfalls aus der ehemaligen A-Jugend, einen großen Anteil am heutigen (positiven) Spielverlauf.

Nach einem zittrigen Beginn (0:1, 1:3) fand unsere Mannschaft schnell wieder Zugriff zum Spiel (4:4). Im Gegensatz zum Pokalspiel in der Vorwoche gelang es durch intensive Beinarbeit und gutes Stellungsspiel in der Abwehr, den Gegner oft vor schwierige Entscheidungen zu stellen. Daraus entwickelten sich neben ein paar sehr gut vorgetragenen Konter-Gegenstößen auch die Kraft, selbst im Angriff den Ball laufen zu lassen, geduldig zu spielen und letztlich freie Chancen herauszuspielen. Dank einer dazu noch sehr guten Chancenverwertung setzten wir uns über  6:5, 9:6 und 13:8 mit bis zu fünf Treffern ab. Es machte in dieser Phase wirklich Spaß zuzuschauen, wie unsere Mannschaft auftrat und welcher Spirit auf dem Feld herrschte. Von Unsicherheiten aufgrund des Fehlens wichtiger Stammkräfte keine Spur! Doch die Leipziger stellten sich nach circa 20 Minuten taktisch wieder etwas besser auf unsere Spielweise ein und drehten bis kurz vor der Pause die Partie beim 14:14 wieder auf Anfang. Sehr schade. Dennoch war der 16:15 Pausenstand hoch verdient und stimmte Trainer und Team positiv für die zweiten 30 Minuten.

In der zweiten Hälfte blieb das Spiel immer ausgeglichen. Schaffte es eine Mannschaft vorzulegen, fand der Gegner oft sofort die passende Antwort - 17:15, 19:19, 21:23, 25:23, 25:25. Durch nun öfter vergebene Zeitstrafen musste auch flexibel auf Unter- und Überzahlsituationen reagiert werden. Leider gelang uns genau in diesem Punkt am heutigen Tag nicht viel. Zu häufig wurde in Unterzahlsituationen zu überhastet abgeschlossen und das mannschaftlich geschlossene Spiel litt unter der konditionellen Belastung. Zu oft wurden Einzelaktionen zu wenig vorbereitet und fanden im Abschluss nicht mehr den Weg ins Tor. Und am Ende waren es wohl auch diese Nuancen, die das Zünglein an der Waage spielten und die Entscheidung zu Gunsten der Gäste brachte. Nach dem 27:29 und einer erneuten Unterzahlsituation zeigte die Mannschaft Moral und erkämpfte sich das 28:29. Aber mit 25 Sekunden Restspielzeit gelang den Gästen bei offensiver Deckung der Siegtreffer zum 28:30 und dem am Ende etwas glücklichem aber natürlich auch nicht unverdientem Erfolg.

Fazit: Trotz der Niederlage haben wir uns angesichts der Situation sehr gut verkauft, Handball mit Herz und oft auch mit Verstand gespielt und uns damit den Respekt und die Anerkennung von Gegner und Publikum erarbeitet. Gelingt es uns dies zu konservieren und weiter am flüssigen Aufbauspiel zu feilen und uns weiter zu verbessern, ist mir um die Saison nicht Bange und dann werden wir auch die nötigen Punkte einfahren. Mit hofffentlich vollem Kader geht es in den kommenden 14 Tagen in die nächsten beiden Spiele in Böhlen und Döbeln, die bereits richtungsweisend für den kommenden Saisonverlauf sein werden. 

 

Fürdie HSG Rottluff/Lok Chemnitz spielten:

Bierbaum, Hujer;
Müller(3/2), Glöckner(1), Schott(4), Majer, Gehring (5/1), Koschwitz(2), Staffe(1), Sabot(6), Pannwitz(2), Gantke, Weichert(1) 

 

Zeitstrafen: HSG 10 min
  ZWE 8 min
     
Siebenmeter: HSG 3 von 5
  SVS 4 von 5