Interview mit Sven

Wir möchten Euch unseren Kapitän der ersten Männermannschaft, Sven Müller, einmal näher vorstellen. Nachfolgend findet Ihr dazu ein Interview mit ihm, welches Felix Schoch geführt hat:

Felix: Hallo Sven, vielen Dank für deine Zeit unsere Fragen zu beantworten!
Sven: Kein Problem.
 
Fangen wir doch gleich an, du gehst nun in deine wievielte Saison?
In meine insgesamt 15. Saison im Männerbereich und meine 10. in der Ersten, da es damals nach unserer B-Jugend nicht ausreichend Spieler für eine A-Jugend gab.
 
Wie bist du zum Handball gekommen?
Zum Handball bin in ich der 5. Klasse gekommen. Bei uns in der Schule wurden damals mehrere Sport-AG ́s angeboten. Fußball kann in Deutschland ja bekanntlich jeder, also war das nicht interessant für mich. Ich habe mich dann für Unihockey und Handball entschieden. Nach einigen Trainingseinheiten kam dann der Handballtrainer auf mich zu und bot mir an doch mal zum Vereinstraining zu kommen, welches er auch leitete. Und so bin ich zu meinem ersten Verein gekommen und der Handball hat mich nicht mehr losgelassen. Die meiste Jugendzeit habe ich als noch als Torwart gespielt, ehe ich dann in meiner letzten Jugendsaison aufs Feld gewechselt bin.
 
Wie siehst du die Entwicklung des Vereins?
Sehr positiv. Der Verein wächst in kleinen Schritten und das ist auch wichtig, um nachhaltig etwas aufzubauen. Die erste Mannschaft hat sich mittlerweile mit einer noch jungen Truppe bis in die Sachsenliga gekämpft. Auch unsere Zweite ist nach einigen Aufstiegen in der Bezirksliga angekommen und spielt dort eine gute Rolle. Dies ist wichtig als Fundament der Ersten, aber auch als Entwicklungsstation für junge Spieler, die aus dem Jugendbereich heraus erste Erfahrungen im Männerbereich sammeln können, mit viel Spielzeit auf einem guten Handballniveau.
Du sprichst den Jugendbereich an, wie siehst du diesen Bereich bei der HSG?
Top um den Nachwuchs im Verein mache ich mir auch absolut keine Sorgen. In dieser Saison stellen wir so viele Jugendmannschaften wie noch nie. Dies ist ein riesen Verdienst unserer engagierten Jugendtrainer und ehrenamtlichen Helfer. Weiterhin basiert auch unser Konzept darauf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die höherklassigen Männermannschaften zu führen. Denn gute Nachwuchsarbeit ist sehr wichtig für uns und gleichzeitig bietet man so den Spielern aus der Jugend auch im Männerbereich in Chemnitz eine Perspektive an.
 
Kommen wir doch nun zur ersten Vertretung der HSG. Wie siehst du das Team im Gegensatz zum letzten Jahr?
Das Gesicht der Mannschaft hat sich im Gegensatz zu letzter Saison schon geändert. Uns haben einige Spieler verlassen (Arbeit/ 2. Mannschaft), aber wir haben eben auch neben den Neuzugängen auch Spieler zurückbekommen, die in der letzten Saison aufgrund von Verletzungen uns nur selten zur Verfügung standen. Von daher zählen die auch wie Neuzugänge und müssen wieder ihren Platz im Team finden.
 
Wie haben sich die neuen Spieler eingefügt?
Menschlich sehr gut und das ist erstmal die wichtigste Basis. Das wir jetzt drei neue Linkshänder bekommen haben, füllt natürlich eine jahrelange Lücke, in der wir fast ausschließlich nur mit Rechtshändern agieren konnten.Somit sind wir jetzt wesentlich flexibler im Angriffsspiel.
 
Wie lief die Saisonvorbereitung, bist du zufrieden mit dir und der Mannschaft?
Die Saisonvorbereitung war aus meiner persönlichen Sicht nicht ganz optimal für uns. Die Lauf- und Krafteinheiten konnten wir während der ferienbedingten Schließzeit der Hallen dank Unterstützung von Fittico Chemnitz dort machen. Aber Handball ist nun einmal ein Hallensport. Um für die neue Aufgabe Sachsenliga gerüstet zu sein und schnell die neuen Spieler einzubinden sind halt Hallenzeiten essenziell wichtig. Leider wurde dem Verein der Vertrag mit einer nicht städtischen Halle gekündigt bzw. nicht verlängert. Auch die Stadt Chemnitz hat uns dahingehend nicht wirklich unterstützt. Als nun hochklassigste Männermannschaft in der Stadt steht uns genau eine Trainingszeit in unserer Heimspielhalle zur Verfügung. Dies ist auch die einzige Halle, in der die Verwendung von Haftmitteln erlaubt ist. Da uns in der Sachsenliga ausschließlich Gegner bevorstehen, die es gewohnt sind mit Haftmitteln zu spielen, ist dies ein weiterer Nachteil für uns. Ansonsten bin ich mit den Fortschritten als Team zufrieden, auch wenn wir noch viel Arbeit vor uns haben. Die Motivation bei jedem einzelnen Spieler ist aber hoch und wir werden uns den Herausforderungen stellen.
 
Was braucht das Team um trotz dieser Probleme in der Vorbereitung eine gute Rolle in der Liga zu spielen und nicht abzusteigen?
Das können wir nur über das Team schaffen. Wir haben nicht diese Art Einzelspieler, die ein Spiel alleine entscheiden können. Wir müssen versuchen gegen die Mitkonkurrenten um die unteren Plätze regelmäßig zu punkten und die direkten Vergleiche zu gewinnen. Aber vielleicht kann man ja als Aufsteiger auch den ein oder anderen Favoriten mal ein Bein stellen. Unterschätzen sollte man uns jedenfalls nicht.
 
Das hört sich realistisch an. Doch wo genau liegen nun die Stärken deiner Mannschaft und wo muss sich die HSG weiterentwickeln?
Die größte Stärke ist sicherlich die Breite des Kaders. Wir haben viele Spieler, die wissen wie man Tore macht und daher denke ich, sind wir für den Gegner ziemlich unangenehm, weil man sich halt nicht auf den einen Spieler fixieren kann. Letzte Saison war ein riesen Trumpf, das wir enge Spiele meist für uns entscheiden konnten, darauf hoffe ich auch diese Saison. Ich denke auch unser Tempospiel ist eine Stärke, allerdings müssen wir da noch konsequenter werden. Verbesserungspotential sehe ich noch in der Abwehr, bedingt durch einige Umstellungen im Vergleich zu letzter Saison. Im Angriff brauchen wir noch mehr Cleverness und Erfahrung, um die Schwächen der Gegner zu erkennen und auszunutzen.
 
Kannst du als Kapitän diese Probleme mit angehen und wie sind deine Aufgaben innerhalb der Mannschaft?
Meine Hauptaufgabe ist Probleme, Schwierigkeiten innerhalb der Mannschaft zu erkennen und zu lösen. Aber auch neue Spieler schnell in das Team zu integrieren und zu helfen, wenn es mal hakt. Als Kapitän bin ich natürlich der Ansprechpartner für Trainer und Mitspieler, aber auch für den Verein. Ich versuche vor allem meine Erfahrungen an die jüngeren Spieler weiter zu geben, zu motivieren und Verantwortung zu übernehmen. Wir haben allerdings eine sehr gute Struktur in der Mannschaft aufgebaut, in der eine Vielzahl von Aufgaben verteilt ist, jeder sich eingebunden fühlt und auch Verantwortung zu tragen hat.
 
Und was macht der Mensch Sven Müller außerhalb des Handballs?
Im Sommer habe ich mein Studium beendet und befinde mich nun wieder im Berufsleben. Daher versuche ich neben der Zeit für den Handball, die Zeit für meine Familie zu nutzen.
 
Vielen Dank für deine Zeit und die vielen interessanten Antworten. Abschließend jedoch noch die Frage wie lautet deine Prognose für die Saison?
Die neue Saison wird um einiges härter als die Letzte und wir werden sicherlich sehr viel lernen. Die Gegner sind vor allem physisch stärker, aber auch mit sehr viel Erfahrung aus zum Teil höheren oder ausländischen Ligen gespickt. Und ich erwarte auch in den Auswärtsspielen mehr Publikum, welches für eine entsprechende hitzige Atmosphäre sorgen wird. Damit müssen wir lernen umzugehen, um bei solchen Spielen bestehen zu können. Wir werden die Liga halten, wenn wir kontinuierlich als Mannschaft weiter hart im Training arbeiten und jeder einzelne sich auch individuell weiter verbessert. Ich bin optimistisch, dass wir die Liga halten können und uns dann hoffentlich die nächsten Jahre in der Sachsenliga etablieren können.

Das können wir doch so stehen lassen noch einmal vielen Dank und viel Erfolg für die weiteren Spiele.
Vielen Dank!

 

 

Verbandsliga West 2022/23

Mannschaft P T
SG LVB II36:0+171
NHV Concordia Delitzsch II30:6+145
SC DHfK Leipzig III23:13+19
HSG Neudorf/Döbeln22:14+3
SV 04 Plauen-O. II18:20+23
HSG R/L Chemnitz17:19-18
HC Glauchau/Meerane II16:20-30
SV Lok Leipzig-M.16:22-6
HSG Rückmarsdorf14:22-43
SG MoGoNo Leipzig10:26-140
Rotation Weißenborn9:27-63
HV Böhlen7:29-61