20.01.2018: HSG Rottluff/Lok Chemnitz - HSG Neudorf/Döbeln II 30:29 (14:16)

Erneut durften unsere Männer am letzten Wochenende zuhause in der Sachsenhalle antreten. Zu Gast war ...nunja, eigentlich die zweite Vertretung der HSG Neudorf/Döbeln. Doch durch die sehr lange Spielpause des Döbelner Sachsenligateams wurde auch, wie erwartet, sechs Spielern der "Ersten" Spielpraxis gegeben. Natürlich machte das die Aufgabe um einiges härter, doch die guten Ergebnisse der letzten Wochen sowie der sehr positive Leistungstrend ließen das Rottluffer Männerteam mit Mut, Selbstbewusstsein und Entschlossenheit auf das Spiel schauen. Die Punkte um den Anschluss an das Mittelfeld sollten in Chemnitz bleiben!

Doch zunächst schien das Spiel die von den Gästen erwartete Richtung zu nehmen. Die ersten Angriffsversuche gegen die defensiv eingestellten Gäste prallten an der Döbelner Mauer ab. Zu wenig Tiefe in den Bewegungen, zu wenig Tempo und zu langsames Passspiel - der Handballmotor der Rottluffer stotterte doch am Anfang gewaltig. Auf der Gegenseite konnte der Döbelner Rückraum mit Tobias Rudolph, Florian Schörnig und Bennet Leuschke immer wieder Akzente setzen und die Chemnitzer Abwehr überwinden. Über 1:4 (5.), 5:9 (11.) bauten die Gäste Ihre Führung auf zwischenzeitlich sechs Tore aus. (6:12, 14.Min) In der fälligen Auszeit wurde vor allem an den Kampfgeist appeliert, um die zeitweise guten Ansätze noch konsequenter umzusetzen und mit mehr Tempo zum Erfolg zu kommen. Diese Ansprache zeigte Wirkung und  eine scheinbar völlig andere Mannschaft stellte binnen weniger Minuten den Anschluss zum 11:13 her (24.Min) und blieb bis zur Pause dran. Der 14:16-Pausenstand war leistungsgerecht und aufgrund des nur knappen Rückstandes bereits ein kleiner moralischer Sieg für unsere Männer. Mehr Mut, mehr Entschlossenheit und keine Angst vor großen Namen sollte auch die Devise für die zweite Hälfte sein.

Doch blieb es zunächst den Döbelnern überlassen, das Heft in die Hand zu nehmen. Nur 60 Sekunden nach Wiederanpfiff fiel das 14:18 und es dauert ein paar Minuten bis sich die Rottluffer wieder fingen. Ein gehaltener Siebenmeter von Alexander Bierbaum diente als Initialzündung für die nächste Aufholjagd. Durch einige gut herausgespielte Angriffe und viel Druck vor allem über die linke Seite gelang in der Folgezeit zunächst der Anschlusstreffer (20:21, 39.Min). bevor nach 45 Minuten beim 24:23 erstmals die Chemnitzer Führung aufleuchtete. In den letzten 15 Minuten entwickelte sich ein spannendes Spiel, dass durch zahlreiche Zeitstrafen auf beiden Seiten gepägt war. Dadurch waren vor allem taktische Mittel gefragt und Umstellungen der Angriffs- und Deckungsreihen immer wieder notwendig. Trotzdem verlor das Rottluffer Team nicht den Spielfaden. Neue Spieler fügten sich nahtlos in das Spiel ein und waren stets präsent. Unterstützt durch eine prima Torhüterleistung von Franz Massow, der in der zweiten Halbzeit mehrere "100%ige" der Gäste entschärfte und den einen oder anderen Gegner schier zur Verzweiflung brachte, hielten wir den knappen Vorsprung stabil (26:24, 29:27) Döbeln erzielte 50 Sekunden vor Spielende den Anschlusstreffer während wir durch eine Zeitstrafe weiter dezimiert wurden. Nun spielten 4 Rottluffer gegen 5 Döbelner, die jetzt ihrerseits in eine offene Deckung übergingen. Die letzte Auszeit mit beruhigenden Worten stärkte die Konzentration - ein Punkt war faktisch sicher. Anpfiff, Abspiel, Durchbruch - das 30:28 durch Phillip Röber sorgte für die Entscheidung. Döbeln gelang zwar noch einmal der Anschluss, doch die Zeit lief herunter und die Schlussirene ging im Jubel von Mannschaft und Publikum unter. Natürlich auch ein großes Dankeschön an Dirk Fiero, der heute erstmals als Hallensprecher fungierte. Prima Sache, Spitze gemacht!! Glückwunsch Männer!

Fazit: Er rollt und rollt und rollt, der SSV - Express: 10 Punkte aus 7 Spielen und das Saisonziel wieder in greifbarer Nähe. Trotz Höhen und Tiefen finden wir immer mehr zu uns selbst und verstehen uns im Team auf dem Feld besser als jemals zuvor. Es macht Freude zu sehen, wie jeder seine Rolle in der Mannschaft annimmt und sieht, dass es nur gemeinsam geht. Nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern mit Verstand, kühlem Kopf und heißem Herzen. Allerdings waren die letzten Spiele nur die Pflicht - in der Kür wartet in Leipzig am Samstag Rückmarsdorf, die immerhin seit dem 12.11.2016 in der Radrennbahn ungeschlagen sind. Gott sei Dank findet jede gute Serie auch mal ein Ende - die nächste vielleicht schon am Samstag Abend. :-)

 

Für die HSG Rottluff/Lok Chemnitz spielten:

Bierbaum, Massow;
Hofmann, Müller, Schott (1), Majer (2), Gehring (3), Koschwitz (4), Staffe (2), Wittrock, Weichert (3), Röber (4/3), Gruber (6), Pannwitz(5)

 

Zeitstrafen: ROT 14 min
  DÖB 14 min
     
Siebenmeter: ROT 3 von 5
  DÖB 2 von 3