03.03.2018: HSG Rottluff/Lok Chemnitz - HSG Sachsenring 23:21 (11:13)

So nach und nach neigt sich die Saison dem Ende entgegen. Im vorletzten Heimspiel des Jahres begrüßten unsere Herren die HSG Sachsenring zum kleinen Regionalderby. Nach der Niederlage in Leipzig hatte sich unser Team unter der Woche im Training gefestigt gezeigt. Allen Spielern war klar, dass heute der berühmte Bock umgestoßen und an die Erfolge zu Beginn des Jahres angeknüpft werden musste, wenn man nicht noch weiter Richtung Tabellenende taumeln will.

Doch zu Spielbeginn setzten unsere Männer genau dort an, wo in Leipzig aufgehört wurde. Die Abwehr stand solide, der Spielaufbau war ok, aber im Abschluss vorne wackelte es gewaltig. Die Gäste ihrerseits blieben aus dem Rückraum weitestgehend wirklungslos und wurden durch unsere vielbeinige schnelle Abwehr vom Tor ferngehalten. Dieser stabilen Defensive war es zu verdanken, dass der SSV  nach dem 0:1 mit 4:2 in Führung gehen konnte. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt auch bereits 11 Minuten gespielt und die Trefferquote des SSV bewegte sich deutlich unter 50%. Bei konsequenter Nutzung der Möglichkeiten hätte die Führung bis dato deutlich höher ausfallen müssen. Erst als unser Team durch drei Zeitstrafen für mehrere Minuten geschwächt auf der Platte stand, gelang es den Gästen sich ihrerseits auf 5:9 (17.Min) abzusetzen. Wieder in voller Stärke stabilisierte sich unser Spiel. Die Abwehr zwang die Gäste zu einfachen Fehlern, die unsererseits mit Kontern bestraft werden konnten. Mit 6 Toren in Folge legten wir wieder mit 11:9 (25.Min) vor. Da sich die SSV-Herren in der Folgezeit aber mehrere Minuten lang lediglich im Scheibenschießen auf die Hallenrückwand, Pfosten oder Torhüter beschränkten, selbst klarste Gelegenheiten liegen ließen und der eine oder andere Spieler zu früh gedanklich in der Kabine war, drehten die Gäste bis zur Pause wieder auf 11:13.

Auch die zweiten 30 Minuten waren durch eine konsequente Abwehrleistung des SSV geprägt. Den Gästen fiel vorne wenig ein und Angriffsversuche wurden oft im Keim erstickt. Nur wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff ging der SSV mit 14:13 in Führung. Einzig die, und es fällt wirklich schwer dafür die richtigen Worte zu finden, abgrundtiefschlechte Abschlussquote unserer Männer hielt die Gäste überhaupt noch im Spiel. Über 17:14, 18:15 und 21:18 konntrollierten wir die Partie, verpassten es aber erneut, die frühe Entscheidung herbeizuführen. Erst kurz vor Spielende fanden die Hohensteiner hier und da ein paar Lücken im Rottluffer Abwehrverbund und witterten beim 21:20 und 22:21 noch einmal Morgenluft. Jedoch verhinderten ein paar schöne Paraden des SSV-Keepers schlimmeres. Unterm Strich bleibt der 23:21-Sieg, der aufgrund der starken Defensive absolut verdient war. Bei einer auch nur annähernd annehmbaren Chancenverwertung wären die Messen hier und heute schon deutlich früher gelesen gewesen.

Es ist sehr bedauerlich, dass unser Gegner in seinem Spielbericht unseren Erfolg als lediglich "glücklich" bewertet und hier die Schiedsrichter als Faktor nennt. Zugegeben: Wir sind in den Schlussminuten etwas besser weggekommen. Aber es gab doch über die kompletten 60 Minuten zahlreiche Situationen, in der auch sehr strittige Entscheidungen zu unseren Ungunsten getroffen wurden, die auf ebenso wenig Verständnis gestoßen sind - nicht gegebene Stürmerfouls, Abwehr im Kreis, Abwehr gegen Außenspieler usw. Die gelbe Karte gegen unsere Bank war absolut gerechtfertigt, hatte aber eben auch Ursachen. Alles auf die Schlussphase herunterzubrechen und den Schiedsrichtern Parteilichkeit zu unterstellen, dient letztlich nur mehr als Alibi für die eigene unterdurchschnittliche Leistung, als dass es den Spielverlauf korrekt wiedergibt. Ich denke beide Teams haben durch die jeweils zahlreichen eigenen Fehler Ihr Recht komplett verwirkt, die Leistung der Offiziellen auch nur im Ansatz für das Ergebnis verantwortlich zu machen. Wenn da eben nicht immer die rosarote Brille wäre...

Für die HSG Rottluff/Lok Chemnitz spielten:

Bierbaum, Massow;
Hofmann, Müller, Schott, Majer(2), Gehring(5/1) ,Koschwitz(2), Staffe(1), Weichert(4/1), Gruber(5), Röber (3/1), Pannwitz(1), Massow

 

Zeitstrafen: ROT 8 min
  HSG 8 min
     
Siebenmeter: ROT 3 von 7
  LOK 1 von 3