16.12.2017: HSG Sachsenring - HSG Rottluff/Lok Chemnitz 24:24 (15:11)

Zum letzten Vorrundenspiel folgte heute kurz vor Weihnachten das Nachholspiel bei der HSG Sachsenring. Schmerzhaft waren die Erinnerungen an das letzte Gastspiel unserer Männer im Pokal 2016, als nach einem Trauerspiel eine sehr hohe Niederlage beim damailigen Bezirjksklassevertreter zu Buche stand. Heute ringen beide Teams um Anschluss an das Mittelfeld der Verbandsliga und es durfte ein Spiel auf Augenhöhe erwartet werden. Letztlich ist die HSG Sachsenring vor allem als starke Heimmannschaft bekannt und gerade vor Weihnachten wollen die sich keine Blöße geben. Für Spannung war also gesorgt.

Fast schon traditionell blieben unsere Männer in der ersten Halbzeit dabei weit unter ihren Möglichkeiten. Viel zu oft wurde im Angriff überhastet abgeschlossen und von mannschaftlicher Geschlossenheit war wenig zu erkennen. Zwar stand die Abwehr im Verbund über weite Strecken solide, doch individuelle Fehler und kurze Aussetzer führten immer wieder zu Gegentoren und Unmut auf der Rottluffer Bank. Die Gastgeber gingen früh in Führung und blieben im Spiel immer etwas voraus. Dennoch konnten wir stets in Schlagdistanz bleiben (12.Min: 8:7). Erst mit fortlaufender Spieldauer gelang es den Hausherren, auch unter Mithilfe einer Flut von Strafwürfen (Ja, wenn ich im Rückraum die Situation nach fünf Schritten nicht beende, dann kommt halt oft noch der tödliche Pass - Vorteilsauslegung der SR der speziellen Art) sich etwas abzusetzen, so dass es mit 15:11 in die Halbzeit ging.

Nun hatten unsere Männer schon desöfteren bewiesen, dass "zur Halbzeit hinten liegen" eine Rottluffer Spezialdisziplin ist. Und so ging auch heute wieder mit Wiederanpfiff die Post quasi ab. Nach ein paar Minuten kam der Gästeexpress voll in Fahrt und vor allem "die junge Garde" setzte erneut Akzente. Während die Hohensteiner dramatisch konditionell einbrachen, spielte sich unser Team in einen ähnlichen Rausch wie in Leipzig vor einer Woche - leider nicht ganz so torreich. Zu oft wurden gerade jetzt Chancen verpasst, den Sack zu zu machen und zu oft scheiterten wir am wie so oft sehr gut aufgelegten Torhüter des Gegners. Trotzdem waren wir am Zug, kontrollierten das Spiel mit schönen schnellen Kontern und einer vielbeinigen offensiven Abwehr. Das 21:23 fünf Minuten vor dem Ende schien eine Vorentscheidung zu unseren Gunsten zu sein und nichts deutete darauf hin, dass die Gastgeber noch einmal zurückkommen könnten. Leider verabschiedete sich erst Alex Staffe nach einem unglücklichen Kontakt in der Konterabwehr mit Rot vom Feld (57.min - 23:24) bevor der Schiedsrichter auch noch der Meinung war, die Kritik an einem verpassten Pfiff, völlig übertrieben und für niemanden nachvollziehbar, als Beleidigung auszulegen und auch unseren Trainer noch vorzeitig vom Platz zu schicken. In doppelter Überzahl gelang den Hohensteinern noch der Ausgleich - mehr passierte nicht mehr und wäre auch nicht verdient gewesen. 24:24 - am Ende mussten beide Teams mit der Punkteteilung leben, wobei nach dem Spielverlauf der verlorene Punkt mehr weh tut als der gerade noch gewonnene.

Fazit: Respekt für die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit und vor allem Danke an den Einsatz und die Abgeklärtheit der jungen Spieler, die das Spiel in der zweiten Hälfte mit ihrem erfrischenden schnellen Tempo beflügelten. Davon können sich einige der etablierten Spieler bitte eine kleine Scheibe abschneiden. Schade, dass es so nur zu einem Punkt gereicht hat. Und natürlich auch nochmal Entschudligung für mein Bankverhalten am Ende. Selbst wenn die blaue Karte überzogen war (und das war sie deutlich), wäre der Ball auch mit Gelb weg gewesen. Das führte zum Ausgleich, war überhaupt nicht mannschaftsdienlich und darf nicht nochmal passieren. Schöne Weihnachten :)

 

Für die HSG Rottluff/Lok Chemnitz spielten:

Bierbaum, Massow,
Hofmann, Müller, Majer, Gehring, Koschwitz, Staffe, Sabot Weichert, Röber, Gruber, Pannwitz

 

Zeitstrafen: SAC 4 min
  ROT 4 min + Rot + Rot/Blau
     
Siebenmeter: SAC 8 von 9
  ROT 6 von 8